Geschichtliche Entwicklung

Über 2000 Jahre alte Grabmalereien des 37 v. Chr. entstandenen Königreiches Koguryo im Norden Koreas zeigen noch heute übliche Taekwondo-Techniken und dokumentieren damit, dass zumindest Taekwondo ähnliche Kampftechniken schon damals bekannt waren. Nach einer wechselvollen Geschichte, z.B. als waffenlose Kampfkunst von Ritterorden, wurden diese Kampfkünste 1946 durch General Choi Hang Hi unter dem Namen Taekwondo vereinigt und anfangs in Südkorea und ab 1965 auf der ganzen Welt von ihm bzw. seinen Schülern bekannt gemacht.
Höhepunkt dieser Entwicklung war sicherlich das Jahr 2000 als Taekwondo zum ersten mal offizielle Disziplin bei den Olympischen Spielen wurde. 

Bedeutung des Wortes Taekwondo

Wörtlich übersetzt bedeutet Taekwondo “Kunst des Hand und Fusskampfes” und leitet sich aus der Bedeutung der einzelnen Silben wie folgt her:
Tae bedeutet im Sprung mit dem Fuss treten, stoßen oder schlagen und beinhaltet somit die Fusstechniken
Kwon heißt wörtlich Faust. Sie steht damit für die Handtechniken.
Do ist vom chinesischen Tao abgeleitet und hat die sinnbildliche Bedeutung der geistigen Entwicklung, d.h. des Weges. Damit ist ein wesentlicher Bestandteil die Ausdauer. Dies umgesetzt bedeutet, dass unser Interesse nicht dem Sensationshungrigen, d.h. dem gilt, der nur an den rein kämpferischen Aspekten dieser Kunst interessiert ist. 

Trainingsinhalt

Übungsfiguren: Es gibt 24 Hyongs, die in Anlehnung an die 24 Stunden eines Tages die im Sinne eines Lebens zu sehen sind. Sie dienen dem erlernen und einüben der verschiedenen Techniken bzw. als Mittel der Meditation.
Freikampf: Sparring wird in verschiedenen Stufen von zwei Taekwondoin ausgeführt und erfolgt nach festen Regeln bzw., in freier Form. Ziel ist die erlernten Techniken unter Wettkampfbedingungen anzuwenden.
Es werden je nach Fertigkeit und Trainingsstand der Schüler folgende Stufen trainiert:
3-Schritt-Sparring (Sambo Daeryon): Hierbei greift ein Schüler dreimal mit der gleichen Technik an, während sich der andere verteidigt.
2-Schritt-Sparring (Ibo Daeryon): Hierbei greift ein Schüler mit einer Hand- Fusskombination an, während sich der andere verteidigt.
1-Schritt-Sparring (Ilbo Daeryon): Hierbei greift ein Schüler mit einem einzigen Schlag an, da letztendlich das Ziel darin besteht mit einem einzigen Schlag den Sieg zu erringen.
Freistil-Sparring (Kyorugi): Freier Kampf in völlig selbstständiger Aktion der Akteure im Sinne eines sportlichen Wettkampfes mit strengen Regeln und Schutzausrüstung.
Selbstverteidigung: Die Anwendung des Hosin Sul hat, im Gegensatz zum Kyorugi, das Ziel den Angreifer auszuschalten. Hierbei werden, selbstverständlich unter Beachtung des § 32 StGB (Notwehr) nicht nur die fortgeschrittensten Techniken des Taekwondo sondern auch Fallschule bzw. die Verteidigung gegen Waffen trainiert.

Die Schwerpunkte unseres Trainings liegen im Hosin Sul und Kyorugi, wobei ersteres etwas stärker einzuschätzen ist, da dieser Bereich, u.a. aufgrund der Aufnahme als Olympische Disziplin in vielen Schulen in den Hintergrund getreten ist.

 

Trainer

Jörg Gellings, 4. Dan Taekwondo D.A.U., 2. Dan (Deutsche Taekwondo Union); Trainer- und Prüferlizenz A im Lehr- und Fachverband D.A.U., Sektion Taekwondo; Mitglied im Prüfungsausschuss  

Rudolf Machlai, 1. Dan